Bericht, Bilder & Video vom Sonnenhof online!
BERICHT:
…wir spielen Cowboy und Indianer…“ So murmelte es früh morgens schon
beim Gusche schrubben dem Spiegel entgegen. Dachte man dor glei nach´m
offstehen an das idyllisch gelegene Blockhaus mit bissel Stadion drumrum.
Pünktlich Neune startete der Tross dann Richtung Westen. Übers Niveau
bei solchen Fahrten wurde ja schon oft geschrieben, aber ich bin mir
sicher, dass dieses Mal een vollkommen neues Level erreicht wurde. Die Kutsche, gut gefüllt, teilte sich bald in zwei Haufen und battlte sich mit spontan gedichteten Versen immer weiter dem Erdmittelpunkt entgegen, sodass selbst en riesen Bagger das Niveau hätte ni mehr ausbuddeln können. Immer wieder erstaunlich, was Man(n) seiner Kehle doch für Laute
entringen kann. Flüchtig eilten die Gedanken in die Schulzeit zurück, wo
man vor der Klasse stehend, mit feuerroter Rübe seine Schuhspitzen
fixierend, sich een abträllern musste und vor der damals ni ganz
unhübschen Musilehrerin am liebsten genauso tief versunken wäre, wie das
oben schon erwähnte Niveau heut. Zu dem Schluß kommend, dass damals wohl
der Alkohol und die richtigen Texte gefehlt haben, schnappte die Hand
glei ma ins Gepäcknetz und sorgte für Nachschub.
Was reingeht muss och wieder raus und bissel Luftaustausch in dor
Kutsche war eh dringend von Nöten. Also rechts rann und „klar Schiff“
gemacht, dabei mit zwee Rotzern, die uns mit ihren Zwiebacksägen
umkreisten, ins Gespräch gekommen. Für nen 5er sorgten sie dann den Rest unseres Aufenthaltes für´s Programm! Auch da eierten die Gedanken in die Vergangenheit, denn irgendwann (schon bissel her) war man ja och ma jung und is mit dor Schwalbe durch de Gegend gedüst. Den Gedanken nicht weiter verfolgend, weil zu schmerzhaft, schauten wir die Show der
Kiddies zu Ende und mussten dann och wieder los. Schließlich galt es
heut im Spitzenspiel, unseren ärgsten Verfolger auf Abstand zu halten,
was auch gerade so gelang. Kannste, ja musste mit leben. Wobei die
Goldfüße und wir nu langsam ma wieder ´nen Dreier verdient hätten. Da
war wohl das clevere „Cowboy und Indianer“-Spiel am Einlass noch das
erwähnenswerteste am Abend, denn das ging zumindest klar zu Gunsten der
Indianer aus.
An der Kutsche kurz geordnet und den Heimweg angetreten. Der vordere Teil sah wohl ein, dass es keinen Sinn mehr hatte und verhielt sich nun weitestgehend ruhig. Wie man sich noch einmal zurückerinnerte, saßen ja
auch damals, zum Beispiel auf´m Weg zum Schwimmunterricht, die Coolen immer hinten im Bus. Kurz vor früh um Viere verebbten auch da die Gesänge und die Ruhe wurde nur vom leichten Schnarchen, aus der Hand rutschenden Bierflaschen und dem einen oder anderen geistreichen Witz unterbrochen. Wie etwa so. „Sitzen een grüner und ´nen gelber Punkt off dor Bank. Kommt ’nen roter Punkt vorbei und setzt sich dazu. Steht der
gelbe Punkt auf und sagt: Jungs, ich hau ab, mir wird’s hier zu bunt!“
Ein niveaufreies Sport frei!
VIDEO:
GALERIE: