11.03.2016 | Sicherheitswahn vs. Gastfreundlichkeit…

P1120473Bilder & Bericht aus Aalen online!

…oder ein Unterschied wie Tag und Nacht, Himmel und Hölle oder eben
Osnabrück und Aalen.

FullSizeRenderNach einer gemütlichen Anreise, die och ´ne kleene erzwungene
Vogtlandrundfahrt beinhaltete, parkten wir überpünktlich auf dem Aalener
Campus ein. Fix eens, zwee reingegurschelt und zugeschaut wie de restlichen Sachsen ihre Kutschen in de Lücken zwängten. Im Gegensatz zum Gastspiel in Osnabrück suchte man in Aalen die Absperrungen und die Wasserschleuder vergebens. Einzig ein Motorrad-Cop umkreiste einsam die Schwarz Gelben Scharen! Also noch paar Hände geschüttelt, noch een Kirsch genascht, die heimischen Leckereien an de schwäbische Außenstelle übergeben und ab ging’s an de Kartenverkaufsstelle. Freundlich an
de Scheibe geknöchelt, sich für Störung beim Kreuzworträtseln
entschuldigt und nach einer Zugangsberechtigung für Block I gefragt. „Wo
wollen Sie denn da genau sitzen?“ kam’s hinter der Scheibe hervor. „Is
mir vollkommen Wurscht“ meente ich. „Na da setz ich Sie Reihe 10 Platz
36. da sitzen Sie im Trocken, wenn es doch noch regnen sollte.“ Keene
Frage nach’m Ausweis und irgendeen Genuschel von „Dürf mor ni, DFB oder
Sicherheitsspiel“.

IMG_2404Also rein in die Schüssel. Weit kam ich allerdings nicht. Nach paar
Schritten summten mir die Kniescheiben, den Blick gesenkt und zwee Knirpse vor mir entdeckt die Höhe Kniescheibe irgendwas erzählten. Nachdem ich dann in de Knie gegangen war, verstand ich auch was se wollten. „Eine kleine Spende bitte.“ meenten die beeden zu mir und hielten mir den zur Sparbüchse umfunktionierten Fußball entgegen. „Für euch?“ flüsterte ich zurück. „Ja, für unsere U11.“ – Klasse, natürlich
gab’s da noch ´nen Taler für die beeden kleen´ Flachzangen. Aalen
scheint doch ziemlich weit ab vom Schuß zu liegen. Keiner scheint etwas
von den „üblen Dresdner Horden“ gehört zu haben, die „plündert und
raubend“ durch die Lande ziehen. Dabei hatte man bei den letzten
Kilometern der Anreise und der sich uns dort entgegenwälzenden
Blechlawine schon den Eindruck, dass das Nest gerade evakuiert wird.
Doch bei aller Gastfreundschaft sträubten sich die Aalener Jungs mit
Macht dagegen, uns die drei Punkte mitzugeben. Ja, ich hatte sogar den
Eindruck, sie hätten sie gern alle selber behalten. Frechheit, aber
irgendwas is ja immer. Ganz und gar nicht sträubten sich die Jungs aus
München und fütterten de Jokers nach Abpfiff noch mit spektakulär
leckeren und frischen Fischsemmeln durch. So rafften wir Leergut und den
einen Punkt zusammen und machten uns gestärkt auf in de Heimat. Mit dem
Punkt könn´ mor leben und die Gastfreundschaft wissen wir zu schätzen!

Sport frei!!!

GALERIE: