Bilder & Bericht aus Hamburg online!
BERICHT:
…möchte man off den heutigen Tag rückblickend resümieren, denn als man früh um Viere aus‘m Häusle trat, zog‘s eem erscht ma mörderisch de Gräten weg.
Da half och der Griff nach‘m Geländer nüschd, denn och da hatte sich ne dicke Schicht gefrorenes Wasser drum gelegt. Nach nem „vierfachen Lutz“, der bei jeder Olympiade de Höchstpunktzahl abgeräumt hätte, stand man erscht ma wieder relativ sicher off‘m vereisten Gehweg. Elegant wie Kati Witt in ihren besten Jahren, schlitterte man nu de restlichen Meter zur Kutsche und dachte noch, dabei krampfhaft versuchend das Gleichgewicht zu halten: „Gudd, dass de Standheizung schon ne halbe Stunde läuft. Sollte de Kutsche kuschelig und drin und draußen rum schön abgetaut sein!“ Um so größer dann die Enttäuschung, als de Hand vom vereisten Türgriff abrutschte und selbige verschlossen blieb. „Mist verdammter! Noch ni getankt und wenn de Nadel off Reserve steht springt de Heizung ni an!“ schoss es eem dann so durch‘n Nischel. Aber man is ja Profi und off alles vorbereitet. Also erscht ma de Mitreisenden informiert: „Wird bissel später. Is irgendwie glatt draußen!“ Nu de gute, altbewährte AOK Karte aus dor Börse geangelt, um damit dem Eispanzer zu Leibe zu rücken. Ging aber ni. Da wäre wohl schon Hammer und Meisel nötig gewesen. Also fix mit nem „doppelten Rittberger“ wieder ins Häusel getänzelt und nen Eemer heeßes Wasser geholt. Rübergeschmissen und das Problem war erscht ma erledigt! Gott sei Dank hatte man de letzten zwee Wochen wenigstens schon ä ma über paar Pneus für den Winter nachgedacht, aber hey! Ozonloch, schmelzende Polkappen, Klimaerwärmung. „Leck mich Winter!“ war letztendlich der Schluss dieser Überlegung gewesen. Somit kommen wir endlich off‘n Punkt und zur oben erwähnten Schrittgeschwindigkeit, mit der man dann anfing de restliche Fuhre einzusammeln. War‘n düschdes Geeier über de vereisten Schnattergassen und man war irgendwann froh, off dor A-Straße zu sein, um endlich den Pferdchen ordentlich de Peitsche geben zu können.
So flog man dann mehr, als man fuhr, in Richtung Kiez. Die Gespräche drehten sich wie meist um das perfekt gekochte Ei, um leckere Knacker und um Duschbad, das riecht wie Pfeffi schmeckt. Is grün, gibt’s im Kaufland und steht da ganz unten im Regal. Das ma so als Tipp für all die, die am nächsten Tag so riechen wollen, wie das, was se am Abend zuvor gesoffen haben! So war die Metropole am Ende dor Elbe in Windeseile erreicht und de nächste Eckkneipe direkt in Beschlag genommen. Von da aus sah man, gemütlich an nem Astra nippend zu, wie zirka 30 Dynamos von 300 Uniformierten zum Stadion begleitet wurden. Was ein Wahnsinn schon ä wieder. Dazu zählten och de vier handgezählten, bereiften Waschmaschinen, welche provozierend in dor Gegend rumstanden. Wie wir uns erinnern, stand man heut eh schon und das im wahrsten Sinne des Wortes, seit dem frühen Morgen mit dem Medium Wasser off Kriegsfuß. Nu ja nützt ja nüschd. Durch de Reihen der Behelmten off de Ränge gedrängelt, um den geliebten Goldfüßen wiedermal den nötigen Rückhalt für die schwere Aufgabe off Pauli zu geben. Nach ner ersten Hälfte Schrittgeschwindigkeit, nahmen sie in Hälfte zwee och Fahrt off und holten für uns noch nen wichtigen und für sie Selbstvertrauen schaffenden Punkt. Nu hätte man zufrieden feiern und nor bissel Riesenrad fahren können, wäre da ni wieder dor lange Arm dor Obrigkeit dazwischen gekommen. Welcher nen kleinen Zwischenfall als Anlass nahm, um für ihre überbezahlten Arbeitsplätze zu kämpfen und das neue Polizeigesetz damit zu rechtfertigen. Das geht überhaupt ni. Genauso geht’s aber och gar ni, Becher nach Sanitätern zu schmeißen und sie so bei ihrer Arbeit zu behindern. Uns bleibt nur dem Hamburger Sportfreund gute Genesung zu wünschen und hoffen, dass es allen, durch den überzogenen Einsatz der Staatsmacht, verletzten Dynamos, wieder gut geht! Es ist am Ende nur Fußball. Da geht’s um gewinnen oder verlieren. Ni um Leben oder Tod. Also um nichts, was so wichtig wäre, um Verletzungen oder Schäden für Leib und Leben zu in Kauf zu nehmen und zu rechtfertigen!
Sport frei!!!
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