19.10.2018 | „Hier, ich muss dann aber noch zum Fussball“…


Bilder & Bericht zum Kick gegen den Schacht online!

BERICHT:
…waren die Worte in das strenge Gesicht der professionellen Zahn rausbrechenden Medizinerin, als man heut Mittag vor ihr off dor Liege knitterte.

Woraufhin ihr Blick herunter noch ne kleene Spur strenger zu werden schien. „Selber spielen?“ kam‘s herrisch von oben zurück. „Schaun se ma genau hin junge Frau! Seh ich so aus als ob? Ich kann Bälle einfetten und offpumpen, mehr ni. Ich muss heut noch nach Dresden zum Derby!“ nuschelte man mit betäubter Gusche zurück. „Ah stimmt, Dyyynamo spielt ja heut gegen Aue.“ kam’s plötzlich lächelnd von oben. „Genau, heut geht’s gegen den Schacht“. „Na das bekommen wir hin. Ich mach sachte, um mögliche Nachwehen zu vermeiden.“ „Das wäre spektakulär Frau Doktor“ sprudelte man nu mittlerweile schon sabbernd zwischen den tauben Lippen hervor. „Fünf Minuten warten wir noch und dann geht’s los.“ sprach die weiße Fee und verschwand erstmal. Zeit, um die hektisch verkrampfte Atmung und den Puls wieder in den Griff zubekommen. Das Schlimmste schien ja nu mit dem fachärztlichen „Ok“ zum Kick schon mal überstanden zu sein. Relativ entspannt ging man nu das nächste Problem an und dachte darüber nach, über welche Zähnchen denn dann de Brühe gefahrlos und ohne de frische Naht offzuweichen in de Gusche tröbeln kann. Wenn man das Schaublatt an dor Wand rüsch gedeutet hat, müsste es zwischen I 31 und M 48 relativ problemlos loofen. In Anbetracht der Lösung dieses gravierenden Problems nun och mehr entspannt, genoss man nu völlig in dem eegentlich immer angstmachenden, aber doch recht bequemen Stuhl den Augenblick der Ruhe.

 

Der Blick schweifte durch den sterilen Raum und mit dem leisen eingespielten zwitschern der Vögle im Ohr stieg de Vorfreude off‘s Derby. Man hätte de Guggeln aber eefach zumachen sollen, denn dor Blick viel am Ende der Runde off Frau Doktors Werkzeugtasche und was man da so off een zukommen sah, wirkte glei eh ma wie ne Klatsche gegen den Schacht. Mit angstvoll geweiteten Augen betrachtete man all die glänzenden Gerätschaften, die sich in nu ni mehr als zwee Minuten ins Zahnfleisch bohren, sägen, hämmern und hebeln würden. Panisch waren Puls und die verkrampfte Atmung wieder da. Da konnten selbst de Vögel zwitschern wie se wollten. „Alles wird gut!“ schnarrte es von hinten. Ah Frau Doktor war wieder da und die Gnadenfrist somit abgelaufen. „Dann wollen wir mal.“ sprach‘s gleichzeitig mit nem unheilvollen Klirren aus ihrem Werkzeugkasten. Also Augen zu, de Zunge schützend über die heut noch wichtigen I31 bis M48 gelegt und der Frau Doktor im Stillen nor viel Spaß gewünscht, ließ man dann das Schleifen, Bohren, Knirschen, Knacken, Zerren und Hebeln, dabei de Hände krampfhaft in den Gürtel gekrallt, über sich ergehen. Man kam zu dem Schluss, dass sich ne Klatsche gegen den Kumpelverein ni wesentlich schlimmer anfühlen kann und war somit von Frau Doktor quasi schon ä ma off alles vorbereitet. Nach nem letztem lauten Knirschen und nem heftigen Ruck, als trete einem een Esel mitten in de Gusche, kam de Meldung „Zahn raus. Achtung, wir nähen jetzt!“ Fühlte sich nach nem soliden Kreuzstich an, dessen rüber und nüber sich och off dor Taktikttafel gut gemachte hätte! Letztendlich war man etwas Weisheit los und konnte, off‘n Tampon beißend, nach Elbflorenz düsen, um de Helden gegen de Kumpels zu unterstützten. Och da knackte es de 1. Hälfte ordentlich in nem emotional geführten Spielchen, welches am Ende wohl mit nem akzeptablen Ergebnis für beide Seiten endete. Durch ne Menge Ibo, reichlich Kühlflüssigkeit und die romantisch anheimelnde lichterliche Stimmung aus K-Block sowieso in ner leck mich am Arsch Stimmung schwebend, konnte man selbst och ganz guddi damit leben. I 31 bis M 48 verrichteten nen guten Job, woraufhin man Frau Doktor letztendlich vollkommen recht gab: „Alles wird gut!“ Nur über deren Definition von „Ich mach sachte!“ müß mor unbedingt noch ä ma reden. 

Sport frei!

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